Heute zur Abwechslung mal ein kleiner Blick hinter die Kulissen…
Am 16.12.2021 haben wir doppelt so lange getagt, um Zeit zu haben, uns mit grundsätzlichen Fragen zu beschäftigen und nicht nur mit reiner Aufgabenverteilung.
Es ging um Fragen wie: Braucht es weiterhin ein Bündnis #NoNIPT? Ist der Name „Bündnis gegen die Kassenfinanzierung des Bluttests auf Trisomien“ zukunftsfähig? Was sind unsere nächsten Ziele? Was sind mögliche Aktionen? Und Formate? Welche Termine sind wichtig? Und wie steht es eigentlich um unsere wichtigsten Ressourcen: Zeit, Geld und Motivation?
Während der 3-stündigen Videokonferenz entstand eine lange Wunschliste für das Jahr 2022, die wir in den nächsten Wochen sortieren, finalisieren und auf unserer Homepage nonipt.de veröffentlichen werden. Vorab schon einmal das Wichtigste:
Ja! Es braucht weiterhin ein Bündnis #NoNIPT! Im Bündnis #NoNIPT sind Vertreter*innen verschiedenster Professionen, Vereine, Organisationen und Netzwerke versammelt. Das macht das Bündnis so einzigartig. Wir werden nicht damit aufhören, unsere verschiedenen Perspektiven auf das Thema in eine gemeinsame kritische Öffentlichkeitsarbeit einzubringen.
Auch wenn die Kassenfinanzierung der NIPT auf Trisomien vom G-BA beschlossen wurde, kritisieren wir nach wie vor die Finanzierung solcher Suchtests durch die Solidargemeinschaft und die damit verbundene gesellschaftliche Botschaft. Die Kassenfinanzierung ist für uns ein Symptom der strukturellen Behindertenfeindlichkeit in unserem Land.
#NoNIPT wird die Entwicklung weiterer nicht-invasiver Pränataltests (NIPT) genau beobachten und nicht aufhören, den Gesetzgeber darauf zu drängen, seiner Verantwortung nachzukommen und sich endlich mit dem Thema zu befassen. Pränataldiagnostik wird im Koalitionsvertrag noch nicht einmal als Begriff erwähnt! Und das, obwohl für diese Legislaturperiode mit neuen Anträgen von Herstellerfirmen und Laboren auf Kassenfinanzierung von weiteren Suchtests auf Behinderungen oder Erkrankungen zu rechnen ist.
Die Grenze des medizinisch Machbaren wird sich immer weiter verschieben. Doch nicht jeder medizinische „Fortschritt“ ist auch automatisch ein gesellschaftlicher. Hier bedarf es dringend einer politischen Diskussion und der Regulierung durch den Gesetzgeber!
Und auch wenn die Kassenfinanzierung beschlossen wurde, haben wir 2021 viel erreicht: eine Homepage gebaut und mit Inhalt gefüllt, Offene Briefe und Pressemitteilungen geschrieben, Interviews mit Journalist*innen geführt, Kontakte geknüpft, mit Abgeordneten gesprochen, das Bündnis #NoNIPT auf Einladung von EU for Trisomy 21 internationalem Publikum in einer Videokonferenz vorgestellt, Förderungen beantragt und einen Spendenaufruf gestartet, die Kampagne „100 Stimmen für #NoNIPT“ gestemmt, daraus eine Broschüre erstellt und diese an die Bundestagsabgeordneten geschickt.
Ein großes DANKE an alle Unterstützer*innen. Ohne Ihren / Euren Zuspruch würden wir nicht immer wieder neue Motivation zum Weitermachen finden.
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