Ob Selektion die neue Normalität wird, hängt von uns allen ab!
Der pränatale Test auf die Trisomien 13, 18 und 21 wird seit 2022 von den Krankenkassen finanziert. Diese Entscheidung wurde ohne große öffentliche Debatte getroffen, doch sie betrifft uns alle: Still und leise entwickelt der NIPT sich zu einer allgemeinen Reihenuntersuchung (Screening) – vor allem auf das Down-Syndrom.
Wir meinen: Der NIPT darf nicht »normal« werden!
In der letzten Legislaturperiode stand die Einführung eines Monitorings zu den Auswirkungen der Kassenfinanzierung schon kurz vor der Abstimmung im Bundestag. Dann platzte die Koalition und das Thema verschwand von der Tagesordnung.
Das darf nicht wieder passieren! Unter dem Motto „Monitoring jetzt!“ starten wir einen neuen Anlauf. Wir fordern eine unabhängige und systematische Auswertung der gesellschaftlichen Folgen des NIPT und einen Überblick über die Gründe, warum Menschen diesen Test durchführen lassen. Das sogenannte Monitoring soll sichtbar machen, was viele bereits spüren: Mit der Kassenzulassung hat
sich der Druck auf Schwangere und Ärzt*innen erhöht.
Damit wir unser Ziel erreichen, benötigen wir eine stetig wachsende Zahl an Menschen, die bereit sind, gemeinsam mit uns politisch aktiv zu werden. Dazu braucht es auch dich!
Die folgende Karte zeigt, für welche Wahlkreise wir noch Ansprechpersonen von Ort suchen. Für die gelb markierten Wahlkreise haben wir bereits eine Ansprechperson gefunden. In grün markierten Wahlkreisen haben bereits Gespräche mit den Abgeordneten stattgefunden:
Wie soll die Unterstützung aussehen?Am 26. Juni 2025 hat sich im Bundestag die interfraktionelle Gruppe Pränataldiagnostik (IFG PND) neu konstituiert. Sie besteht aus Mitgliedern des Bundestages (MdB), die unsere Kritik teilen und sich für ein Monitoring stark machen.
Als nächster Schritt muss der interfraktionelle Antrag für ein Monitoring von der IFG PND neu eingereicht werden. Dafür braucht sie die Unterstützung von mindestens 5% der Abgeordneten, die den Antrag mit zeichnen müssen. Für die namentliche Abstimmung im Parlament später dann natürlich noch viel mehr.
Hier kommst du ins Spiel. Aus unseren Gesprächen mit Abgeordneten wissen wir: Am meisten bewegt sie der direkte Kontakt mit Menschen aus ihrem Wahlkreis. Deshalb setzen wir auf persönliche Gespräche, auf die Übergabe von Informationen, auf direkte Appelle und Nachfragen, auf beharrliches Dranbleiben.
Unsere Idee ist also: Wir finden in möglichst vielen Wahlkreisen jemanden, der die Abgeordneten vor Ort auf die Dringlichkeit eines Monitorings anspricht. So soll sichergestellt werden, dass die erforderlichen 5% Unterstützung (32 Abgeordnete) auf jeden Fall erreicht werden und immer mehr Abgeordnete das Thema mit konkreten Gesichtern und Geschichten verbinden. Langfristig soll so eine Mehrheit für den Beschluss des Antrags in der 3. Lesung gesichert werden.
Damit unser Plan gelingt, brauchen wir dich. Werde die Ansprechperson in deinem Wahlkreis!
Du musst keine Vorkenntnisse mitbringen, nur die Bereitschaft, mit anderen gemeinsam etwas zu bewegen. Wir suchen Menschen, die bereit sind, ihre*n Bundestagsabgeordnete*n direkt anzusprechen, und die dranbleiben, auch wenn es mal zäh wird. Du kannst aktiv dabei mitwirken, dass der Antrag neu eingereicht und am Ende des parlamentarischen Prozesses beschlossen werden kann.
Achtung: Bei allen zukünftigen Terminen handelt es sich zum Teil um ungefähre Prognosen! Wir werden die Termine im Verlauf des parlamentarischen Prozesses konkretisieren.
✔ 26.06.2025 – Neu-Konstituierung interfraktionelle Gruppe Pränataldiagnostik (IFG PND)
✔ 19.09.2025 – Unsere Kampagnen-Seite geht online
✔ 23.09.2025 – 2. Sitzung der interfraktionellen Gruppe. #NoNIPT ist eingeladen.
✔ 25.09.2025 – Die Zeitschrift „Leben mit Down-Syndrom“ mit Infos zur Kampagne wird versendet.
❗10.2025 – Vorbereitung des interfraktionellen Antrags durch die IFG PND.
❗10.2025 – Die Interfraktionelle Gruppe informiert im Bundestag über das Vorhaben.
❗10.2025 – Online-Vorbereitungstreffen für euch (Termine siehe unten)
❗10.2025 – Persönliche Kontaktaufnahme zum MdB vor Ort (Bitte um Gesprächstermin)
❗10.2025 – Infoschalte der IFG PND für interessierte MdB. #NoNIPT ist hierzu eingeladen.
❗10.2025 – Neueinreichung des Antrags durch die IFG PND und mind. 5% der Abgeordneten.
❗11.2025 – 1. Lesung im Parlament
❗ab 11.2025 – Dein Gespräch mit dem MdB in deinem Wahlkreis (Gesprächstermin)
❗2. Quartal 2026 – 2.+3. Lesung im Parlament, namentliche Abstimmung
Du kannst deine*n Abgeordnete*n natürlich auch schon eher kontaktieren. Es kann dann jedoch sein, dass diese*r noch keine Kenntnis vom Antrag hat. Du kannst in diesem Fall gerne auf die Infoschalte der IFG PND verweisen und die*den Abgeordnete*n auffordern, den Antrag zu unterstützen. Interessierte Abgeordnete können sich bei den Mitgliedern der interfraktionellen Gruppe PND melden.
Unabhängig vom oben aufgeführten Zeitplan hat der Gesetzgeber es in der Hand: Er könnte den Finanzierungsbeschluss des G-BA (Gemeinsamer Bundesausschuss) jederzeit durch gesetzliche Regelungen aufheben oder abändern!
Gehe auf die Seite https://www.bundestag.de/abgeordnete und gib dort deine Postleitzahl in das Feld »PLZ / Ort« ein. Als Suchergebnis wird die*der für dich zuständigen Abgeordnete angezeigt. Wenn du auf das Foto oder den darunter stehenden Namen des MdB klickst, kommst du auf eine Infoseite, die diverse Informationen enthält, unter anderem die Kontaktdaten. Wende dich an das Wahlkreisbüro und vereinbare einen Termin für ein persönliches Gespräch.
Wir können uns vorstellen, dass viele von Euch Hemmungen haben, mit ihrer*ihrem Abgeordneten zu sprechen – das macht man ja nicht alle Tage. Und dass ihr nicht alle Argumente für ein Monitoring griffbereit habt, ist uns auch bewusst. Deshalb werden wir dich unterstützen!
Wir unterstützen dich in den nächsten Wochen mit Gesprächsleitfäden, Online-Vorbereitungstreffen, Austauschformaten und mit einem Netzwerk, das dich nicht allein lässt. Je mehr wir sind, desto stärker werden wir.
Um dich mit den wichtigsten Argumenten für den Beschluss eines Monitorings zu versorgen, haben wir ein Info-Faltblatt erstellt, das der Septemberausgabe der Zeitschrift „Leben mit Down-Syndrom“ beilag. Eine digitale Version des Faltblattes findest du hier. Eine screenreadertaugliche Version folgt in Kürze. Teilen ist ausdrücklich erwünscht!
Das Faltblatt soll zum einen dich informieren, aber auch ein Aufhänger für ein Gespräch mit deiner*m Bundestagsabgeordneten sein. Vereinbare einen Termin, um das Faltblatt zu übergeben und deine persönliche Perspektive zu schildern. Gerne kannst du die digitale Version des Faltblattes vorab zur Gesprächsvorbereitung an deine*n Abgeordnete*n senden.
Wir bieten allen Interessierten ein Online-Vorbereitungstreffen an, bei dem wir unter anderem besprechen können, wie ihr am besten mit Einwänden und Ausflüchten umgeht. Auch inhaltliche und organisatorische Fragen können dort geklärt werden.
Online-Vorbereitungstreffen bieten wir an folgenden Terminen an:
- 05.10.2025, 10:00-12:00 Uhr
- 10.10.2025, 17:30-19:30 Uhr
Ein weiterer Termin für einen Online-Vorbereitungstermin in einfacher Sprache folgt in Kürze.
Die Online-Vorbereitungstreffen sind selbstverständlich kostenfrei und unverbindlich.
Unabhängig von den Online-Vorbereitungstreffen könnt ihr euch jederzeit per Mail an unser Kampagnen-Team wenden, um eure Fragen zu klären:
Wenn du Interesse hast aktiv zu werden, melde dich bitte mit deiner Wahlkreisnummer im Betreff bei uns:
Wenn du dich erst einmal unverbindlich weiter informieren möchtest, beantwortet dir unser Kampagnen-Team gerne deine Fragen:
Parallel zu euren Aktivitäten machen wir Veranstaltungen, Pressearbeit und digitale Aktionen. So schaffen wir Aufmerksamkeit und politischen Druck. Und wir bauen Schritt für Schritt unsere Basis aus.
Denn Veränderung beginnt da, wo Menschen sich einmischen.