In der Frage „NIPT ja oder nein und wie (Kassenzulassung)?“ ist unser Parlament, der Deutsche Bundestag, gefordert. Dort benötigen wir dringend eine ethische Grundsatzdiskussion, wer in unserer Gesellschaft auch zukünftig erwünscht ist. Die Anwendung des NIPT entbehrt im Übrigen jeglicher medizinischen Indikation. Schon allein deshalb darf es keine Kassenzulassung geben!
Zusammen mit mehreren hundert Menschen bin ich 2019 in Berlin auf die Straße gegangen. Als Veranstalter der Demo „InklusionStattSelektion“ haben wir uns laut gegen die Kassenfinanzierung des Bluttests auf Trisomien eingesetzt. Zahlreiche Familien und Interessierte folgten unserem Aufruf und machten dies unter dem Motto „JA zur Vielfalt des menschlichen Leben“ gemeinsam öffentlich deutlich. Dabei habe ich mich insbesondere über die große Präsenz von Kindern, Frauen und Männern mit Down-Syndrom und ihren Angehörigen gefreut. Dieses bunte und fröhliche Miteinander sowie der sichtbare Wunsch gemeinsam etwas gegen die Ausgrenzung durch NIPT zu unternehmen, hat mir gezeigt, dass es lohnenswert ist sich für MENSCHEN einzusetzen.
Statt einer – medizinisch betrachtet – äußerst fragwürdigen Kassenfinanzierung des Bluttests fordere ich von der Politik, dass Inklusion in Bildung, Beruf und Freizeit endlich gelebt wird und hierfür notwendige Gelder zur Verfügung gestellt werden. Nur so können wir Barrieren in unserer Gesellschaft entgegenzuwirken!
Tino Clemens engagiert sich im Verein downsyndromberlin e.V.. Er leitet den Väter-Stammtisch, den er 2018 initiiert hat.
Link-Tipps von #NoNIPT:
www.downsyndromberlin.de
https://nonipt.de/hintergruende/zeitstrahl-kassenzulassung-des-nipt/#story-1848 (Demo in Berlin)
https://nonipt.de/hintergruende/zeitstrahl-kassenzulassung-des-nipt/#story-1856 (Kundgebung)
(c) Foto: Juliet Furst, The T21 Project, https://www.t21project.com