Am 16.06 2023 hat der Bundesrat beschlossen, sich für flankierende Maßnahmen zur Kassenzulassung des nicht-invasiven Pränataltests (NIPT) durch die Bundesregierung einzusetzen. Er bittet die Bundesregierung, ein Monitoring zur Umsetzung und zu den Folgen des Beschlusses der Kassenzulassung von nicht invasiven Pränataltests (NIPT) zu implementieren und ein interprofessionelles Beratungsgremium zu installieren.
Als Reaktion auf diesen Beschluss haben wir im 3. Quartal 2023 Vorschläge für einen Fragenkatalog zum Monitoring und zur Besetzung eines Expert*innengremiums sowie für Fragen ausgearbeitet, die dieses Gremium beraten soll. Entstanden sind zwei Dokumente mit insgesamt 8 Seiten, die wir unter anderem den Mitgliedern der interfraktionellen AG Pränataldiagnostik im Bundestag zur Verfügung gestellt haben.
Unser Fragenkatalog enthält 35 Fragen, deren Beantwortung wir uns im Rahmen eines Monitorings wünschen würden. Es sind sowohl Fragen zur Inanspruchnahme des NIPT, zu den Ergebnissen und den Folgen der Kassenfinanzierung als auch Fragen zur Qualität der medizinischen Beratung. Viele der Fragen können nicht einfach und schnell beantwortet werden. Es fehlen bundesweite statistische Erhebungen. Oder die Beantwortung der Fragen erfordert ein aufwändiges qualitatives Erhebungsdesign.
Das zweite Dokument beinhaltet unsere Vorschläge für die Zusammensetzung eines interprofessionell besetzten Gremiums aus Wissenschaftler*innen, Expert*innen aus der Praxis und Vertreter*innen der Selbsthilfe und der Selbstvertretung.
Interessierten Unterstützer*innen und Pressevertreter*innen senden wir die Dokumente auf Anfrage gerne per E-Mail zu.
Auch 2023 wurden wir von Tageszeitungen und Fachzeitschriften als Interviewpartner*innen oder für Gastbeiträge angefragt, u.a. FAS, DHZ, GID, BioSkop, LmDS. Wir freuen uns sehr, dass die Medien weiterhin am Thema NIPT interessiert sind.
Mittlerweile sind auch Lobbyisten von Herstellerfirmen des NIPT aktiv geworden. Sie versuchen, ein Monitoring der Konsequenzen der Kassenzulassung des nicht-invasiven Pränataltests (NIPT) auf die Trisomien 13, 18 und 21 zu verhindern.