Mich macht es sehr betroffen, wenn ich daran denke, wie viele Babys diese Entscheidung jetzt ein lebenswertes Leben kosten wird. Wie viele Frauen dadurch schwer traumatisiert werden. Über die Konsequenzen der Durchführung dieses Tests wird zu wenig aufgeklärt, er wird einfach „mit gemacht“ werden, wie der Eisenwert oder HIV-Test. Aber er bringt keine Chance auf Heilung. Letztlich werden viele Frauen in einem Schockzustand zu einer traumatischen Entscheidung bewegt werden, ein Kind abzutreiben, das vielleicht Trisomie hat. Völlig unabhängig von der Lebensfähigkeit oder Gesundheit. Einfach nur, weil es nicht der „Norm“ entspricht. Es tut mir weh, wenn ich daran denke, dass ich meiner Tochter irgendwann erklären muss, dass die Gesellschaft sie für etwas hält, das man einfach hätte töten können. Dass sie besser gar nicht erst geboren wäre.
Klara John ist 35 und dreifache Mutter. Ihre jüngste Tochter wurde im Juni 2021 mit Trisomie 21 geboren. Auf Trisomien haben sie und ihr Mann in keiner Schwangerschaft testen lassen.