Bisher dachte ich Kassenleistungen hätten einen therapeutischen Zweck zu erfüllen. Wenn dem so ist, dann frage ich mich, warum soll der Bluttest auf Trisomien eine Kassenleistung sein, in einer Zeit, in der einige Vorsorgeuntersuchungen nur noch als IGEL-Leistungen erbracht werden können?
Natürlich frage ich mich da, was für einen Sinn hat dann der Bluttest auf Trisomien für die Krankenkassen? Welchen Sinn er für die Anbieter hat, ist mir klar, Profit! Aber was bezweckt die Krankenkasse mit der Bezahlung dieses Testes? Dass der NIPT die riskanten Fruchtwasseruntersuchungen ersetzt und dadurch Fehlgeburten verhindert, ist für mich ein vorgeschobenes Argument. Denn er kann sie nicht grundsätzlich ersetzen und Fruchtwasseruntersuchungen sind auch lange nicht mehr so riskant wie oft behauptet. Für mich ist das ein klares Signal, dass Menschen mit Trisomien früh genug erkannt und somit auch früh genug aus dieser Welt verbannt werden sollen.
Folgende Zahlen habe ich aus der Pressemitteilung 228, vom 25.06.2018, Statistisches Bundesamt:
„Mit 88 % wurde der überwiegende Teil der Behinderungen durch eine Krankheit verursacht. 3 % der Behinderungen waren angeboren beziehungsweise traten im ersten Lebensjahr auf. Nur 1 % der Behinderungen war auf einen Unfall oder eine Berufskrankheit zurückzuführen. Die übrigen Ursachen summieren sich auf 7 %.“
NUR 3 % der Behinderungen sind somit angeboren, bzw. treten im ersten Lebensjahr auf. An einer anderen Stelle habe ich gelesen, dass davon gerade mal 1 % genetisch bedingt ist (Trisomie 21 führt zu einer genetisch bedingten Behinderung). Und Behinderung ist nicht gleichbedeutend mit Unglück, Krankheit oder Leid!
D.h. um solch einen geringen Anteil frühzeitig zu verhindern, soll nun eine Menge Geld durch die Krankenkassen gezahlt werden und das mit der Begründung, dass man allen Frauen die Möglichkeit geben möchte sich frühzeitig zu informieren, ob das Wunschkind eine Behinderung hat oder nicht. Dabei kann diese Aussage doch gar nicht wirklich getroffen werden. Die einzige Aussage die man bekommen kann ist die, ob ein Kind wahrscheinlich eine Trisomie hat oder nicht. Und nicht, ob ein Kind eine Behinderung hat oder nicht. Oder später mal eine bekommen wird. Damit steht für mich fest: Kinder mit Trisomien sollen vermieden werden! Das ist definitiv eine Diskriminierung und darf nicht durch die Solidargemeinschaft getragen werden.
Elvira Cusmà-Sternhagen ist eine echte Powerfrau, beruflich erfolgreich, liebevoll mit ihrer Familie und herzlich mit dem Rest. Sie ist eine echte Bank, wenn es um die Organisation ehrenamtlicher Projekte Rund um das Thema Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Down-Syndrom geht! Sie hat bereits an zahlreichen Projekten mitgewirkt.
Link-Tipps von #NoNIPT:
https://www.bvnp.de/aktuelle-risiken-der-diagnostischen-punktion-amniozentese—ac-chorionzot-tenbiopsie—cvs—der-wissenschaftliche-blick/ ( „Aktuelle Risiken der diagnostischen Punktion“)
https://bm3x21.de/mitteilungen/ersdownlich/ (ErsDOWNlich! beim Tag der Begegnung des LVR 2019)
https://www.bag-selbsthilfe.de/informationsportal-selbsthilfe-aktive/selbsthilfe-interkulturell/interkulturelle-wanderausstellung/ (Ausstellung „Selbsthilfe und Migration“ der BAG Selbsthilfe)
https://trisomie21.net/du-bist-so/ (deutschlandweites Song- und Video-Projekt zum WDST 2019)
https://trisomie21.net/augenblicke21/ (deutschlandweites Videoprojekt zum WDST 2021)