Der NIPT unterstützt NICHT die Selbstbestimmung der Schwangeren.

Dunkelblaue Schrift auf rosa Hintergrund: Kritikpunkt # 5: Der NIPT unterstützt nicht die Selbstbestimmung der Frau. Jede Frau hat das Recht, eine Schwangerschaft aus persönlichen Gründen abzubrechen. Die Kassenzulassung des Tests vermittelt Schwangeren, dass die vorgeburtliche Selektion aufgrund einer Behinderung gesellschaftlich erwünscht sei. Wie selbstbestimmt ist die Entscheidung dann tatsächlich? Über dem Text steht: Selektive Pränataldiagnostik – Wollen wir das wirklich? „100 Stimmen für #NoNIPT. Unter dem Zitat steht: #NoNIPT, Bündnis gegen die Kassenfinanzierung des Bluttests auf Trisomien – www.NoNIPT.de

Wir meinen: Jede schwangere Person hat das Recht, über ihren Körper selbst zu bestimmen und eine Schwangerschaft aus persönlichen Gründen abzubrechen, z.B. weil sie die Schwangerschaft nicht gewollt hat, jetzt keine Verantwortung für ein Kind übernehmen kann oder weil sie keine Familie gründen will.

Es ist aber etwas völlig anderes, wenn die Solidargemeinschaft der Krankenversicherten die Identifizierung von Föten mit Behinderung fördert und damit Schwangeren vermittelt, dass die vorgeburtliche Selektion aufgrund einer Behinderung gesellschaftlich erwünscht sei.

Und: Wie frei und selbstbestimmt kann eine Entscheidung tatsächlich sein in einer kapitalistischen, leistungsorientierten Gesellschaft, die Behinderung weiterhin als defizitbehaftete und leidvolle individuelle Tragödie versteht? In der werdende Eltern auch ohne den NIPT schon einem subtilen sozialen Erwartungsdruck ausgesetzt sind, alle vorhandenen medizinischen Angebote auch zu nutzen, um ein Kind mit Behinderung zu vermeiden? Und in der sich Eltern mit einem Kind mit Behinderung immer noch fragen lassen müssen, ob oder gar warum sie denn keine Untersuchung haben machen lassen?

Da dem vermeintlichen Nutzen des NIPT gefühlt kein Risiko gegenübersteht, besteht die Gefahr, dass vor der Inanspruchnahme eines NIPT keine sorgfältige Auseinandersetzung mit der Möglichkeit eines auffälligen Testergebnisses erfolgt. Viele Schwangere wollen sich durch den NIPT nur bestätigen lassen, dass keine Trisomie vorliegt. Diese Erwartung erfüllt sich aber nicht bei jeder Schwangeren! Vor der Inanspruchnahme sollten sich Schwangere bewusst sein, dass sie im Fall eines auffälligen Testergebnisses möglicherweise in große seelische Not geraten können, auch durch den im persönlichen Umfeld eventuell entstehenden enormen Druck. Aus der vermeintlichen Selbstbestimmung wird dann schnell eine Fremdbestimmung durch die Angst, die Erwartungen des Partners, der Familie oder der Gesellschaft nicht zu erfüllen.

Link-Tipps von #NoNIPT:

https://nonipt.de/hintergruende/eine-freie-selbstbestimmte-entscheidung-ist-eine-utopie/
Hintergründe zum Thema Selbstbestimmung.

https://nonipt.de/hintergruende/wie-viel-wissen-ertraegt-eine-mutter/
Hintergründe zum Thema Entscheidungskonflikt.

https://nonipt.de/hintergruende/habt-ihr-das-denn-nicht-vorher-gewusst/
Hintergründe zum Thema selbstbestimmte Entscheidung.

Stand: 29.08.2021