Post für die Abgeordneten: Broschüre zur Kampagne „100 Stimmen für #NoNIPT“

Dunkelblaue Schrift auf einem hellgrauen Quadrat: Pressemitteilung, 30.09.2021: Post für die Abgeordneten: Broschüre zur Kampagne „100 Stimmen für #NoNIPT“ Die Broschüre dokumentiert die Kampagne 
„100 Stimmen für # NoNIPT“ und informiert über die gewichtigen, frauenpolitisch begründeten Argumente gegen die Kassenzulassung. Sie dokumentiert, 
wie sich die Zivilgesellschaft seit Jahren gegen die Kassenzulassung engagiert hat und erinnert die Abgeordneten an ihre Verantwortung.

30.09.2021 – Pressemitteilung:

„Post für die Abgeordneten: Broschüre zur Kampagne „100 Stimmen für #NoNIPT“

„Selektive Pränataldiagnostik: Wollen wir das wirklich?“ So lautet der provokante Titel einer Broschüre, die die Abgeordneten des Deutschen Bundestags dieser Tage druckfrisch in ihren Postfächern vorfanden. „Stellen Sie sich bitte diese Frage auch und nehmen Sie sich Zeit für unsere Argumente“, heißt es im Begleitschreiben an die Abgeordneten.

Absenderin ist das Bündnis #NoNIPT, ein Zusammenschluss von kritischen Verbänden und Elternvereinen, das von einer Vielzahl von Einzelpersonen, Organisationen und Verbänden unterstützt wird.  Sie alle verbindet die Kritik an der Entscheidung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), dass künftig der nicht-invasive Pränataltest (NIPT) auf Trisomien wie z. B. Down-Syndrom von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden soll. Und: Sie verbindet die Sorge vor dem, was dieser Beschluss auslösen wird.

„Wer glaubt, dass das Thema mit dem G-BA-Beschluss durch ist, irrt. Wir stehen erst am Anfang einer Entwicklung. Der nächste Antrag auf Kassenfinanzierung eines Tests auf Mukoviszidose ist bereits angekündigt. Der Gesetzgeber kann sich in dieser Frage nicht ewig wegducken“, so Tina Sander für das Bündnis #NoNIPT.

Und die Ärztin Silke Koppermann ergänzt: „Es werden bereits vorgeburtliche Tests auf Krankheiten entwickelt, die erst im späteren Leben des Kindes ausbrechen können oder auf bloße Krankheitsdispositionen wie Diabetes oder Brustkrebs, obwohl deren Anwendung in Deutschland verboten ist.“

Die Broschüre dokumentiert die Kampagne „100 Stimmen für #NoNIPT“, zu der das Bündnis #NoNIPT aufgerufen hatte. Mit Erfolg: In kürzester Zeit haben sich 100 Menschen zu Wort gemeldet, Menschen mit Down-Syndrom, Mütter und Väter von Kindern mit einer Behinderung, Aktivist*innen aus der Selbsthilfe, Berater*innen, Hebammen, Ärzt*innen, Wissenschaftler*innen, Kunstschaffende, Verantwortliche in Verbänden und Organisationen usw..

„Sie alle kritisieren die Kassenzulassung dieses Tests auf das Down-Syndrom, weil er keinen medizinischen Nutzen hat, weil er die werdenden Eltern unter Druck setzt und weil die Solidargemeinschaft der Versicherten über diese Kassenfinanzierung nur die Taschen der Herstellerfirmen und Anbieter füllen wird“, so fassen Vera Bläsing und Ute Berger die vielfältigen Stimmen zusammen.

Die Broschüre informiert die Abgeordneten kurz und prägnant über die Argumente von #NoNIPT gegen die Kassenzulassung. Sie dokumentiert, wie sich die Zivilgesellschaft seit Jahren gegen die Kassenzulassung engagiert hat und erinnert die Abgeordneten an ihre Verantwortung:

„Es ist viel passiert, aber nicht im Parlament. Die dringlichste Frage ist politisch nach wie vor nicht beantwortet: Selektive Pränataldiagnostik: Wollen wir das wirklich?“, kritisiert Taleo Stüwe. Das Bündnis #NoNIPT fordere deshalb das neu gewählte Parlament dringend auf, die im Jahr 2019 begonnene Debatte zur selektiven Pränataldiagnostik wieder aufzunehmen und fortzusetzen.

„In diese Debatte müssen auch die kritischen Stimmen der Zivilgesellschaft einbezogen und vor allem auch Menschen mit Behinderung beteiligt werden – und zwar auf Augenhöhe“, so Claudia Heinkel für das Bündnis #NoNIPT. Das Bündnis stehe den Abgeordneten mit fachkundigen und engagierten Diskussionspartner*innen zur Verfügung.

Hinweis:

Die Broschüre ist kostenlos erhältlich über das Gen-ethische Netzwerk  oder das Deutsche Down-Syndrom InfoCenter sowie als Download auf nonipt.de.

Pressekontakte: Ansprechpartner*innen beim Bündnis #NoNIPT

Vera Bläsing – Elterninitiative „BM 3X21“
Mail:

Taleo Stüwe – Gen-ethisches Netzwerk (GeN)
Mail:

Claudia Heinkel – Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik
Mail:

Silke Koppermann – Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik
Mail:

Sarah Manteufel – KIDS Hamburg e.V.
Mail:

Tina Sander – mittendrin e.V.
Mail: