Angst oder Vernunft: Was steht hinter dem Bluttest auf Trisomien

mittendrin e.V. |
Dezember 2019 |
Transkript der Podiumsdiskussion |

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Inclusion Infusion lud der Kölner Verein mittendrin e.V. am 3. Dezember 2019 im COMEDIA Theater in Köln zur Podiumsdiskussion um den Bluttest auf Trisomien ein. Auf dem Podium waren zu Gast:

Corinna Rüffer,
behindertenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion

Prof. Dr. med. Stefan Sauerland,
Leiter Ressort Nichtmedikamentöse Verfahren am Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Kirsten Achtelik,
Diplom-Sozialwissenschaftlerin, Journalistin und Autorin

Rebecca Maskos,
wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hochschule Bremen im Studiengang Soziale Arbeit und Journalistin

Dr. med. Gerda Enderer-Steinfort,
Fachärztin für Gynäkologie, Geburtshilfe und Pränataldiagnostik, Bezirksvorstand Köln im Berufsverband der Frauenärzte

Tina Sander (Moderation),
Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Leiterin der Kultur-Projekte beim mittendrin e.V.

Natalie Dedreux (Input-Vortrag),
Aktivistin, Journalistin und Bloggerin

Anlässlich des Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung diskutierten die Teilnehmer*innen auf dem Podium über die medizinische Sinnhaftigkeit des Testverfahrens. Zu Beginn gab Natalie Dedreux, Aktivistin mit Trisomie 21, ein Eingangsstatement ab und stellte ihre Petition gegen die Kassenzulassung des Bluttests vor.

Wir möchten bei der Diskussion gerne herausfinden, inwieweit eigentlich rationale Argumente in der aktuellen Debatte um die Kassenzulassung eine Rolle spielen – oder ob nicht vielmehr die gesellschaftliche Angst vor dem Kind mit der Trisomie 21, das uns als Symbol von Behinderung erscheint, Kern der aktuellen Entwicklung ist.

Tina Sander, Projektleiterin beim mittendrin e.V.

Es wurde diskutiert, inwieweit sich künftig der Druck auf die einzelne Schwangere erhöht, die angebotenen Testverfahren auch anzuwenden. Und was es für Betroffene und ihre Familien bedeutet, wenn Menschen mit Down-Syndrom immer mehr als vermeidbare Restexistenz angesehen werden.

Die Veranstaltung wurde von Gebärdensprachdolmetscher*innen für gehörlose Menschen übersetzt. Eine Dolmetscherin für Leichte Sprache übersetzte die Diskussion simultan für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Der Veranstaltungsort war barrierefrei zugänglich, der Eintritt frei.

Link zum Transkript der Podiumsdiskussion:
https://mittendrin-koeln.pageflow.io/bluttest-auf-trisomien#240245