Andreas Kieckhöfel, Privatperson aus Hof:
Der Test würde bedeuten, viel Geld in die Diskriminierung derzeit lebender Betroffener zu investieren. Wir brauchen eine Gesellschaft, die sich den Bedürfnissen von behinderten Menschen, das heißt zutiefst menschlichen Bedürfnissen nach sozialem und kulturellem Austausch und nach Gemeinschaft anpasst, ohne Betroffene lediglich in die Ecke von „nicht verwertbare Arbeitskraft“ zu stellen. Die gesellschaftliche Tendenz der eh schon bestehenden Diskriminierung mit zusätzlich noch gar nicht Sicherheit bietenden, aber Sicherheit suggerierenden Screenings zu befördern muss daher skandaliert werden, da ja nicht nur die von Behinderung Betroffenen selbst diskriminiert werden, sondern die Diskriminierung selbst den Müttern ansozialisiert wird. Bei aller vertretenen Freiheit zum Schwangerschaftsabbruch muss diese Diskriminierung tiefer und vor allem auch mit jeder Generation wieder diskutiert werden.